Markus Söder
Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern.

IG Metall demonstriert mit Söder gegen zu hohe Strompreise

Die Industriegewerkschaften sehen wegen der hohen Strompreise in Deutschland Hunderttausende Jobs in Gefahr. In der Stahl-, Chemie- und Baustoffindustrie drohten Standortschließungen, erklärten die Gewerkschaften IG Metall, IG BCE und IG BAU am Dienstag in Berlin und riefen zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn will am Donnerstag mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Kundgebung in Meitingen bei Augsburg, dem Standort der Lech-Stahlwerke, auftreten.

Die IG Metall forderte «die Bundesregierung auf, für die energieintensiven Branchen einen speziellen Industriestrompreis einzuführen, mit dem sie in Europa standhalten können». Selbst im europäischen Vergleich müsse die deutsche Industrie einen der höchsten Strompreise zahlen. Schon vor Russlands Krieg gegen die Ukraine sei er international ein Wettbewerbsnachteil gewesen. Horn sagte: «Zu hohe Strompreise gefährden in Deutschland nicht nur Industriestandorte und Arbeitsplätze, bezahlbarer Strom ist auch ein unverzichtbarer Baustein für die Transformation zu einer klimaneutralen Produktion.»

Der Augsburger IG-Metall-Chef Roberto Armellini sagte: «In der Region Augsburg trifft das vor allem unser bayerisches Stahlwerk, die Lech-Stahlwerke. Produktion nach Wetterlage, um auf einen günstigeren Börsenstrompreis zurückgreifen zu können, ist dort aktuell Realität. Von Planbarkeit sind wir momentan daher leider meilenweit entfernt.» Ein fairer Industriestrompreis noch in diesem Jahr sei wichtig.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, sagte: «Die Bundesregierung muss beim Industriestrompreis lenkend eingreifen. Sonst droht die Stahlerzeugung, die Aluminiumindustrie und weitere energieintensive Branchen über kurz oder lang aus Deutschland zu verschwinden. Davon wären Hunderttausende Arbeitsplätze direkt und indirekt betroffen.» Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, sagte, wenn die Chemieindustrie aufgrund hoher Stromkosten Anlagen schließe und Produktion verlagere, «ist das der erste Schritt zur Deindustrialisierung Deutschlands». Daher sei ein Industriestrompreis auf Augenhöhe mit denen anderer Weltregionen notwendig.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}