IG dringt auf verlässliche Lieferungen für PCK-Raffinerie
Die Bergbau-, Chemie- und Energiegewerkschaft IG BCE fordert von der Bundesregierung Sicherheit über alternative Öllieferungen für die Raffinerie PCK in Schwedt in Brandenburg. «Es ist sehr wichtig, dass zeitnah zuverlässige Lieferungen auch über andere Versorgungswege als Rostock gesichert und realisiert werden», sagte der Bezirksleiter Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler, der Deutschen Presse-Agentur. «Solange zusätzliche Lieferungen über Rostock hinaus nicht klar sind, werden die Sorgen der Beschäftigten über den wirtschaftlichen Fortbestand ihrer Raffinerie nicht abnehmen.» Er könne den Unmut der Beschäftigten verstehen.
Deutschland verzichtet seit diesem Jahr freiwillig auf russische Ölimporte über die Pipeline Druschba nach Schwedt. Alternativ kommt Öl über Rostock und Danzig, auch aus Kasachstan soll Öl fließen. Die Raffinerie ist derzeit zu 60 Prozent ausgelastet, das Bundeswirtschaftsministerium hatte 70 Prozent in Aussicht gestellt. Deshalb ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) unzufrieden. Das Ministerium weist die Kritik zurück und sieht die Versorgung gesichert.
Die Mitarbeiter der Raffinerie hatten in einem Brief Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Unterstützung aufgefordert und den Bau einer zweiten Pipeline von Rostock nach Schwedt verlangt. Der Bund setzt auf eine Ertüchtigung der bestehenden Pipeline und wartet auf die beihilferechtliche Prüfung für die Bereitstellung von 400 Millionen Euro.