5000 Hektar Äcker für Solar: Start für die ersten 150 Hektar
Bis zu 5000 Hektar Äcker dürfen in Mecklenburg-Vorpommern außer der Reihe mit Solaranlagen bebaut werden - dafür hatte der Landtag den Weg freigemacht. Jetzt können die ersten drei Solarparks auf zusammen 150 Hektar in Dettmannsdorf (Landkreis Vorpommern-Rügen) errichtet werden, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte.
Der Bremer Projektentwickler Energiekontor habe als erster über das sogenannte Zielabweichungsverfahren grünes Licht bekommen. Im ersten Jahr ab Inkrafttreten der Sonderregel gingen nach Angaben von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer 70 Anträge ein, die zusammen 4800 Hektar umfassen.
Die drei Solarparks an den Ortsrändern von Dettmannsdorf sollen jährlich 140 Millionen Kilowattstunden Strom liefern, was dem Bedarf von rund 40.000 Haushalten entspricht. Der Baubeginn ist für 2023 angekündigt, die Inbetriebnahme 2024. Die Gemeinde Dettmannsdorf soll mit einem jährlich sechsstelligen Betrag am Ertrag beteiligt werden. Darüber hinaus sollen Gewerbesteuer und Geld an gemeinnützige Organisationen in der Region fließen. Die Flächen werden von einer Agrargesellschaft verpachtet.
Der Landtag hatte im Juni 2021 beschlossen, dass auf bis zu 5000 Hektar Agrarflächen in Solaranlagen aufgestellt werden dürfen, auch wenn das Landesraumentwicklungsprogramm das nicht vorsieht. Nach diesem Regelwerk dürfen Solarparks nur in einem 110 Meter breiten Streifen an Verkehrstrassen, etwa Eisenbahnlinien, oder auf Konversionsflächen errichtet werden.