Tobias Goldschmidt
Tobias Goldschmidt, Energieminister von Schleswig-Holstein.

Goldschmidt: Gas wird teuer bleiben

Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) rechnet langfristig mit hohen Gaspreisen in Deutschland. «Gas wird teuer bleiben», sagte Goldschmidt am Mittwoch im Landtag. Importiertes Flüssiggas (LNG) sei per se immer teurer als Pipeline-Gas aus Russland. Auch nach einem Kriegsende in der Ukraine würden die Gaspreise deshalb voraussichtlich hoch bleiben.

Das in Brunsbüttel geplante LNG-Terminal liege im Zeitplan, sagte Goldschmidt. Der Füllstand der Gasspeicher von 91 Prozent, der aktuell höher als erwartet ausfalle, sei eine gute Nachricht. «Ich bin heute guter Dinge, dass wir dieses Jahr keine Gasmangel-Krise haben werden.» Letztlich löse nur die Energiewende die Krise, Atomkraft-Debatten seien nicht zielführend. «Hinsichtlich des Kraftwerks Brokdorf gibt es bereits eine klare Entscheidung des Landtags, für die ich sehr dankbar bin. Das Kraftwerk bleibt aus.»

Die FDP forderte im Landtag erneut eine Laufzeit-Verlängerung der am Netz verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland. Zur Abmilderung der Preiskrise müsse das Angebot an Energie ausgeweitet werden, sagte der FDP-Energiepolitiker Oliver Kumbartzky. Es müsse «alles ans Netz, was Existenzen sichert». Nur durch mehr Strom am Markt gebe es sinkende Preise. «Auch deswegen brauchen wir die Kernenergie.»

Kumbartzky forderte die Landesregierung auf, sicherzustellen, dass das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel zum Jahresende betriebsbereit sei. Neben Kritik an der niedrigen Solarquote bei den Landesliegenschaften in Höhe von vier Prozent hatte Kumbartzky für Minister Goldschmidt aber auch ein Lob parat. Der habe sich «gemausert vom Chefkritiker zum LNG-Fanboy».

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