Streik bei Vestas
Mitarbeiter von Vestas demonstrieren in Hamburg für einen Tarifvertrag.

Gewerkschaft setzt Streiks bei Vestas aus

Die Gewerkschaft IG Metall und der Windkraftanlagenbauer Vestas wollen am Montag (15.00 Uhr) in Hamburg Gespräche über eine Lösung ihres Konflikts aufnehmen. Die Gewerkschaft kündigte am Freitag an, die Streiks bei dem Unternehmen deshalb auszusetzen. In den Gesprächen läge eine «eine Chance, ein Tarifpaket zu schnüren, das den Interessen der Beschäftigten und Vestas als Arbeitgeber zugutekommt», erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich.

Der Geschäftsführer von Vestas Deutschland, Nils de Baar, sagte, «die aktuelle wirtschaftliche Lage ist eine große Herausforderung für unsere gesamte Branche und wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Lösung auch ohne Tarifvertrag möglich ist». Die Streik-Situation sei jedoch für viele Mitarbeitende eine Bürde geworden. Vestas könne nicht länger hinnehmen, dass die Belegschaft weiter gespalten werde. «Deshalb haben wir uns entschieden, mit der IG Metall an einer Lösung zu arbeiten.»

Bei Vestas Deutschland arbeiten nach früheren Angaben 1700 Menschen, davon 700 als Monteure. Für die IG Metall ist der Streit eine Art Pilotkonflikt in der Windkraftindustrie. Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer wie Maschinenbauer traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber verbindlichen tariflichen Regeln bisher weitgehend verweigert.

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