Landtag Sachsen-Anhalt
Andreas Silbersack, Fraktionsvorsitzender der FDP, spricht im Landtag.

FDP-Fraktion für Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken

Die FDP-Landtagsfraktion dringt auf eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in Deutschland. Atomkraft sei sicher und zuverlässig, sagte Fraktionschef Andreas Silbersack am Donnerstag im Landtag von Sachsen-Anhalt. Ein Industrieland wie Deutschland brauche Energiesicherheit. «Wir brauchen die Atomenergie», sagte Silbersack. In den drei verbliebenen Atomkraftwerken müsse der Betrieb fortgesetzt werden.

Der FDP-Fraktionschef forderte zudem Investitionen in die Entwicklung moderner Kernenergietechnologien. «Auch Sachsen-Anhalt sollte versuchen, sich schnellstmöglich in der Forschung zur Kernfusion aufzustellen.» Er warf den Grünen eine verantwortungslose und ideologiegetriebene Politik vor.

Die AfD lobte den Vorstoß zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, die Linke kritisierte ihn als Griff in die Mottenkiste. Michael Scheffler (CDU) forderte, dass die Kernenergie als Brückentechnologie und zur Absicherung der Grundlast so lange am Netz bleiben solle, bis die erneuerbaren Energien die Stilllegung der Kernenergie vollständig auffangen könnten.

Die Grünen lehnten das ab. «Die Atomkraft in Deutschland ist tot», sagte Fraktionschefin Cornelia Lüddemann. Ähnlich sah es Juliane Kleemann (SPD). Mit Blick auf die ungelöste Endlagerfrage sagte sie: «Atomstrom bleibt nicht nachhaltig.»

In Sachsen-Anhalt war nie ein Atomkraftwerk in Betrieb. Der zu DDR-Zeiten begonnene Bau eines Mega-Akw in der Nähe von Stendal wurde nach der Wende nicht mehr fertiggestellt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Machtwort entschieden, dass die drei letzten verbliebenen deutschen Atomkraftwerke nicht wie geplant zum vergangenen Jahreswechsel vom Netz gehen, sondern noch bis Mitte April weiterlaufen - dann soll aber endgültig Schluss sein.

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