Windrad und Strommasten
Ein Windrad steht neben Masten einer Hochspannungsleitung.

Expertenanhörung: Netzausbau als Bremsklotz der Energiewende

Energieexperten sehen im stockenden Netzausbau das unterschätzte Nadelöhr der Energiewende im Nordosten. «Die Netze sind das zentrale Bindeglied zwischen allen Einspeisern und allen Verbrauchern», stellte Andreas Kommol vom Netzbetreiber Edis bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Schweriner Landtags am Donnerstag fest. Der Netzausbau halte jedoch mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht Schritt, es benötige dringend einer Synchronisierung.

Der Experte machte die Diskrepanz unter anderem an der Länge der Genehmigungsverfahren fest. Während bereits die Antragsphase für Windkraft- oder Fotovoltaik-Anlagen mit bis zu 3 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern bereits sehr lang sei, dauere der Prozess für Stromleitungen zwischen 8 und 12 Jahren. Kommol forderte in den zuständigen Behörden daher sowohl mehr Personal als auch eine stärkere Digitalisierung der Genehmigungsabläufe. Ähnlich sieht das Thomas Murche, Vorstand des Energieversorgers Wemag. Er wünscht sich, dass sich die Politik bei der Digitalisierung ein Vorbild an der Beschleunigung des Breitbandausbaus nimmt. Thomas Rudolph vom Solarverband Mecklenburg-Vorpommern regte eine Duldungspflicht für erdverlegte Stromtrassen an, auch hier dienten ihm die Regelung zum Ausbau des schnellen Internets als Vorbild.

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