Erneuerbaren-Verband fordert Pflicht zur Biotonne
Nordrhein-Westfalens Erneuerbaren-Branche fordert eine Pflicht zur Biotonne, damit mehr organischer Abfall gesammelt und zu Biogas verwertet werden kann. «Bioabfall ist ein Rohstoff, der viel zu wenig genutzt wird», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE), Reiner Priggen, am Dienstag in Coesfeld. Ein Sechstel des Erdgases, das zuletzt in Deutschlands Gaskraftwerken für die Stromerzseugung verbrannt wurde, könnte durch Biogas ersetzt werden. Derzeit sei der Anteil deutlich niedriger.
Noch immer landeten schätzungsweise 40 Prozent der Lebensmittelabfälle in der Restmülltonne. Dieser Wert sollte dringend gesenkt werden, sagt Priggen. «Wir müssen die Potenziale der Biotonne auch nutzen.»
Einige Städte in NRW täten viel zu wenig und setzten statt auf Pflicht nur auf freiwillige Modelle: Die Bürger können Biotonnen bestellen, müssen aber Gebühren zahlen. Daher verzichteten viele Haushalte auf die braune Tonne. Als Negativbeispiele nannte Priggen Duisburg und Essen, wo Biotonnen «ein Schattendasein» führten. Er schlägt vor, bei Biotonnen keine Gebühren auszuweisen, sondern deren Kosten beim Restmüll einzupreisen. Dadurch würden die Bürger Biotonnen nicht als finanzielle Last empfinden.