Energiepreis-Schock trifft Landeshaushalt im neuen Jahr
Der starke Anstieg der Energiepreise schlägt sich vom kommenden Jahr an auch in den Energiekosten für Niedersachsens landeseigene Gebäude nieder. Während das Land dieses Jahr noch von mehrjährigen Ausschreibungen für Strom und Gas profitiert habe, sei für 2023 mit einer «Steigerung der Stromkosten um das Zwei- bis Dreifache» zu rechnen, teilte das Finanzministerium auf Anfrage mit. Konkret beziffern ließen sich die höheren Kosten aber noch nicht. Die bestehende Gasausschreibung laufe auch noch bis Ende 2023, so dass in diesem Bereich noch keine «signifikanten Mehrkosten» zu erwarten seien.
Für das Jahr 2021 betrugen die Energiekosten für die Versorgung der Landesliegenschaften rund 32 Millionen Euro für Wärme und rund 58 Millionen Euro für Strom. Kleinere Abnahmestellen und angemietete sind darin nicht berücksichtigt. Bei einer Verdopplung bis Verdreifachung der Stromkosten müsste das Land im kommenden Jahr demnach in etwa 58 bis 116 Millionen Euro zusätzlich schultern. Zuständig für die Beschaffung der Energie ist das Staatliche Baumanagement Niedersachsen mit einer zentralen Ausschreibung.
Was den Energieverbrauch betrifft, liegen dem Ministerium für 2022 noch keine Daten vor. Die Dienststellen übermittelten die Verbrauchsdaten nur einmal im Jahr an das Baumanagement, hieß es - in der Regel im zweiten Quartal des Folgejahres.
Klar ist allerdings, dass die Landesregierung versucht, Energie einzusparen. Im August wurde dafür eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen niedrigere Raumtemperaturen, kaltes Wasser in den Waschbecken sowie die Abschaltung von Klimaanlagen und Teilen der Beleuchtung.
Darüber hinaus will Rot-Grün auch die energetische Sanierung der Landesgebäude beschleunigen. Geld dafür haben die Regierungsfraktionen Ende November mit dem Nachtragshaushalt bereitgestellt. Konkret können Teile eines 311 Millionen Euro schweren Sondervermögens für diesen Zweck verwendet werden. Mit Solaranlagen auf den Dächern soll zudem die eigene Energieerzeugung ausgebaut werden - auch wenn der Strom schon heute zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen komme, wie das Finanzministerium betont.