Energiekrise: Viele Kirchen «historisch unbeheizt»
Unbeheizte Gotteshäuser in Berlin und Brandenburg sind auch schon vor der Energiekrise sind Seltenheit gewesen. Darauf hat die Evangelische Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz (EKBO) hingewiesen. Rund 90 Prozent der Gotteshäuser der Landeskirche seien ohnehin «historisch unbeheizt», sagte Jörn Budde, Klimaschutzmanager und Leiter des Umweltbüros der EKBO, am Samstag im RBB-Inforadio. «Die Nutzenden gerade im ländlichen Bereich sind daran gewöhnt.» In der Landeskirche gebe es etwa 2000 Kapellen und Kirchen, von denen 300 beheizt seien. Keine davon sei in einem Dorf.
Trotzdem solle niemand frieren, sagte Budde. Gottesdienste könnten bei Bedarf in alternative Räumlichkeiten verlegt werden. Das könnten etwa Gemeindehäuser sein. Gottesdienst-Besuchenden empfahl Budde, auf Decken und elektrisch beheizte Sitzkissen oder Infrarotstrahler zurückzugreifen - Kirchen vor Ort organisieren das häufig.
Besonders bei den Kirchengemeinden, die vollbeheizte Gotteshäuser haben, sind energiesparende Maßnahmen dem Klimaschutzmanager zufolge in der Krise ein großes Thema. Auch über Energieversorgung mit Photovoltaik werde nachgedacht, jedoch sei das ein komplexes Problem. Der Gebäudetyp der Kirchen sei oft nicht zu beheizen, erklärte er. Kirchen mit ihren einfach verglasten Fensterflächen seien «unglaubliche Energiefresser», aber energetisch nicht zu sanieren.