Chemiepark Leuna
Chemiestandort Leuna.

Chemieparks fordern schnelle Entlastungen vom Bund

Ostdeutsche Chemiestandorte schlagen Alarm: Angesichts hoher Energiekosten sei die Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr. Der Bund müsse zügig Abhilfe schaffen, Förderprogramme nachjustieren, um Produktionsdrosselungen oder Verlagerungen zu vermeiden, fordert das Netzwerks «CeChemNet». Die nach 1990 im Osten entstandenen Chemieparks, in denen Firmen aus dem In- und Ausland ansässig sind, gelten als ein Erfolgsmodell der Branche.

«Wir dürfen nicht zulassen, dass Errungenschaften der letzten Jahrzehnte durch die aktuelle Krise auf einen Schlag und unwiederbringlich zerstört werden», warnte «CeChemNet»-Sprecher Jürgen Fuchs laut Mitteilung am Mittwoch in Leuna aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Netzwerks. Aus Sicht der Branchenvertreter müssten alle Steuern, Abgaben und Umlagen auf die Strom- und Erdgaspreise sofort abgeschafft werden.

Zudem gelte es in Deutschland alle verfügbaren Energieträger schnellstmöglich wieder ans Netz zu bringen beziehungsweise weiter zu betreiben, um eine dauerhafte Entspannung am Strom- und Gasmarkt zu erreichen. Hintergrund ist, dass die energieintensive Chemiebranche in Ostdeutschland bisher stark von russischem Gas und Öl als Energie- und Rohstoffquelle abhängig war.

In dem 2002 gegründeten Netzwerk «CeChemNet» (European Chemical Network) arbeiten die Betreiber der laut Branche der wichtigsten Chemieparks in Ostdeutschland zusammen. Dazu gehören die BASF GmbH in Brandenburg, die Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, in Leuna und in Zeitz sowie der Dow Olefinverbund (Schkopau) in Sachsen-Anhalt und Sachsen (Böhlen). An den Standorten sind rund 600 Betriebe aus dem In- und Ausland mit 30 000 Beschäftigten ansässig, die in einem Verbundsystem arbeiten. Dadurch ergeben sich laut Netzwerk starke Synergieeffekte für die Produktion, etwa durch die Versorgung mit chemischen Grundstoffen, Energie, Dampf und dem Angebot von Dienstleistungen.

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