BUND und Nabu wollen mehr Naturschutz beim Wandel im Revier

Vertreter von Umwelt- und Naturschutzverbänden haben mehr Gewicht für Natur- und Klimaschutz beim Umbau im Rheinischen Revier gefordert. Bislang sei die Politik des Strukturwandels vor allem auf wirtschaftliche Belange ausgerichtet, kritisierten NRW-Vertreter des Naturschutzbundes Nabu und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Dienstag in Düsseldorf. Angesichts der Herausforderungen durch die Klima- und Biodiversitätskrise sei aber eine sozial-ökologische Transformation nötig. Ein «Weiter-so-wie-bisher» dürfe es nicht geben.

«Was uns fehlt, ist der umfassende Blick darauf, wie sich diese Region weiterentwickeln soll», sagte Heide Naderer, die Nabu-Vorsitzende in Nordrhein-Westfalen. Für den Strukturwandel im Rheinischen Revier stünden fast 15 Milliarden Euro zur Verfügung. Doch bislang würden die Stimmen der Naturschutz- und Umweltverbände sowie der Landwirtschaft nicht gehört.

Der Abbau von Braunkohle zur Stromerzeugung aus derzeit drei Tagebauen zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach soll nach den Plänen von Bund und Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2030 aufhören. Mehrere Tausend Menschen arbeiten in dem Bereich.

In einem Zehn-Punkte-Papier für einen klimagerechten und naturverträglichen Strukturwandel im Rheinischen Revier forderte das Bündnis, dass die Bezirksregierung Köln mehr Flächen für Biodiversitätsschutz festschreiben solle. Ideen und Initiativen aus der Zivilgesellschaft sollen stärker berücksichtigt werden.

Für die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kritisierte deren Vorsitzender Bernd Schmitz, mit Geldern aus dem Kohleausstiegsgesetz werde eine großflächige Versiegelung der Flächen geplant. Doch handele es sich um wertvolle, beste Ackerböden. Er forderte, in die Planung zuerst alle bisher schon versiegelten Flächen in verbleibenden Dörfern und in brachliegenden früheren Gewerbegebieten einzubeziehen.

Lena Teschlade, die Beauftragte der SPD-Fraktion im NRW-Landtag für das Rheinische Revier, sagte, es sei völlig klar, dass Klimaschutz beim Strukturwandel im Rheinischen Revier eine zentrale Rolle spiele. Der Strukturwandel könne nur gelingen, wenn Klimaschutz mit einer Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-Politik einhergehe, die den starken Industriestandort sichert. «Wir wollen, dass das Rheinische Revier auch nach dem Ende der Kohle ein stabiler Industriestandort mit klimaangepassten und zukunftsfähigen Geschäftsmodellen ist», sagte sie.

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