BUND kritisiert Test-Nutzung von «blauem Ammoniak»

Vor der feierlichen Übergabe der ersten Testlieferung von «blauem Ammoniak» aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an den Hamburger Kupferhersteller Aurubis hat der BUND die Nutzung des Wasserstoff-Derivats als klimaschädlich kritisiert. «Die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas verbraucht enorme Mengen an Erdgas nicht nur für das Endprodukt, den Wasserstoff, sondern auch für den Herstellungsprozess unter hohem Druck und hoher Hitze», sagte BUND-Landesgeschäftsführer Lucas Schäfer am Freitag.

Dazu komme der Energieverlust für die Umwandlung von Wasserstoff in Ammoniak für den Transport sowie für die CO2-Abscheidung und die unterirdische Speicherung des Treibhausgases. Insgesamt sei «blauer Wasserstoff» damit um mehr als 20 Prozent klimaschädlicher als die direkte Verbrennung von Kohle oder Erdgas.

Schäfer sprach von einem technologischen Rückschritt, der die Ausbeutung fossiler Rohstoffe sogar noch beschleunige. Der BUND fordert eine konsequente Beschränkung der Wasserstofftechnologie auf wirklich «grünen», aus erneuerbaren Energiequellen hergestellten Wasserstoff.

Um Deutschland von den russischen Gaslieferungen unabhängig zu machen, hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Mitte März insgesamt fünf Kooperationen zum Aufbau einer Wasserstoffwertschöpfungskette zwischen Deutschland und den VAE unterzeichnet. Darunter sind auch Vereinbarungen zwischen dem Hamburger Hafenlogistiker HHLA und Europas größter Kupferhütte Aurubis mit der nationalen VAE-Energiegesellschaft Adnoc.

An der Übergabe der ersten Testlieferung auf dem Aurubis-Gelände werden am Freitagnachmittag neben Habeck auch der Industrieminister der Emirate, Sultan Al Jaber, und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) teilnehmen.

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