Offizielle Eröffnung des ersten deutschen Flüssiggas-Terminals
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, r-l), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Christian Lindner (FDP) laufen auf einem Pier.

BUND kritisiert Eröffnung von LNG-Terminal: «Nix zu feiern»

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) hat die Eröffnung des ersten schwimmenden Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven kritisiert. «Es reden jetzt alle von einer neuen Deutschlandgeschwindigkeit, was solche fossilen Infrastrukturprojekte angeht. Diese Deutschlandgeschwindigkeit hätten wir sehr gerne für den Ausstieg aus fossilen Energien genutzt», sagte Imke Zwoch, Mitglied im BUND-Landesvorstand in Niedersachsen, am Samstag. «Es ist eigentlich nix zu feiern.»

Bei Umwelt- und Klimaschützern sorgt das Terminal für viel Kritik. Umweltschutzverbände halten sich gegen die bevorstehende Genehmigung Klagen offen. Die Kritik entzündet sich dabei vor allem an der Einleitung von mit Bioziden behandelten Abwässern an dem Spezialschiff «Höegh Esperanza».

Zwoch sagte, alle anderen Spezialschiffe, die für den Umschlag von LNG in Deutschland zum Einsatz kommen sollen, kämen ohne den Einsatz von Bioziden wie Chlor aus. «Wir können nicht verstehen, warum man dieses halbe Jahr nicht genutzt hat, um das Schiff entsprechend umzurüsten», sagte die BUND-Sprecherin. Auch die lange Genehmigung für das Terminalschiff bis zum Jahr 2043 kritisieren die Verbände.

Das erste deutsche schwimmende Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) wird an diesem Samstag in Anwesenheit von Spitzenpolitikern der Bundesregierung in Wilhelmshaven eröffnet. Zu dem Festakt werden unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet. Das Terminal ist Teil der deutschen Bemühungen, unabhängig von Erdgas aus Russland zu werden. Betrieben wird die Anlage von dem Gasimporteur Uniper.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}