Gaszähler
Das Zählwerk in einem Gastzähler dreht sich.

Bibliotheken: Warnung vor Schließungen

Die gestiegenen Energiekosten sorgen bei einem Teil der MV-Bibliotheken für kühlere Räume und kürzere Öffnungszeiten. Das hat eine Umfrage des Landesverbandes der Bibliotheken Mecklenburg-Vorpommern ergeben, wie der Vorsitzende des Verbandes, Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos), der Deutschen Presse-Agentur sagte. Von 51 Einrichtungen hätten 21 Bibliotheken angegeben, dass die Energie- und Kostenprobleme bereits erste Auswirkungen hätten.

So werde Beleuchtung heruntergedimmt, würden Sachkosten und den wenigen verbliebenen Beschäftigten noch Stunden gekürzt. Investitionen seien aber nötig, um den Medien- und Buchbestand zu erneuern sowie die Attraktivität der Leseräume zu verbessern. Und erst ab einer Erneuerungsquote von zehn Prozent könne ein Haus an der digitalen «Onleihe» des Landes teilnehmen.

An Bibliotheken zu sparen, sei der falsche Weg für Kommunen, erklärte Witt mit Blick auf die wachsende digitale Informationsgesellschaft. «Diese Einrichtungen sind eine der wenigen kommerzfreien Räume in Innenstädten.» Der Verbandsvorsitzende wies darauf hin, dass in Strasburg (Vorpommern-Greifswald) eine Bibliothek geschlossen werden soll und in Grimmen und Grabow darüber beraten werde. «Wer heute eine Bibliothek schließt, hat etwas falsch gemacht», sagte Witt.

Der Weg müsse eher sein, die Attraktivität der Bibliotheken und damit auch der Innenstädte zu erhöhen. Das zeige unter anderem das Beispiel von Schwaan (Landkreis Rostock), wo diese Einrichtung zusammen mit einer Mehrgenerationeneinrichtung mit Veranstaltungsräumen an eine Schule angebaut wurde. Die Schwaaner erhielten dafür die Ehrung «Bibliothek des Jahres 2022».

Der Landesverband vertritt rund 70 kommunale und wissenschaftliche Bibliotheken in Mecklenburg-Vorpommern. Witt war als Vorsitzender auf dem letzten Landesverbandstag in Neubrandenburg ohne Gegenkandidaten wiedergewählt worden.

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