Bauern-Demonstration
Landwirte demonstrierten 2017 mit beleuchteten Traktoren gegen die geplante Suedlink-Stromtrasse.

Bauernverband und Netzbetreiber einig über Entschädigungen

Der niedersächsische Bauernverband hat sich mit den Stromnetzbetreibern Tennet und TransnetBW auf ein grundsätzliches Regelwerk zu Entschädigungen für die geplante Trasse Suedlink verständigt. Grundstückseigentümer und Flächenbewirtschafter, über deren Areal Erdkabel verlegt werden, sollen Zahlungen erhalten. Nach mehr als zwei Jahre andauernden Verhandlungen hätten Vertreter der drei Seiten nun eine entsprechende Einigung in Hannover unterzeichnet, teilte das Landvolk am Donnerstag mit.

Das beschlossene Paket bilde eine Grundlage für konkrete einzelne Entschädigungen. Ab 2028 soll über die etwa 700 Kilometer lange Suedlink-Verbindung Strom transportiert werden. Sie verläuft durch sechs Bundesländer - Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Thüringen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Solche «Stromautobahnen» sind nötig, um das Gesamtnetz zu erweitern und etwa Windstrom aus dem Norden in die industriellen Zentren im Westen und Süden zu bringen.

«Die Vorhabenträger waren im Vergleich zu ihrem ersten Vertragsangebot an vielen Stellen zu erheblichen Zugeständnissen bereit», sagte Bauernpräsident Holger Hennies. Die Netzbetreiber Tennet und TransnetBW müssen sich laut der Einigung das Recht sichern, die für den Leitungsverlauf nötigen Grundstücke nutzen zu dürfen. Außerdem müssen sie Eigentümer und Landwirte nach den vereinbarten Maßstäben entschädigen. Hennies betonte zwar, dass durch den Vertrag kein Mitglied des Landvolks zu etwas verpflichtet werde. Er empfahl Betroffenen dennoch, sich an die Vereinbarung zu halten.

Auch Tennet zeigte sich zufrieden. «Mit den Rahmenvereinbarungen haben wir innerhalb des bestehenden Regulierungsrahmens eine faire Regelung gefunden», sagte Tim Meyerjürgens aus der Geschäftsführung. «Das war nur möglich, weil die landwirtschaftlichen Vertreter hart in der Sache, aber immer konstruktiv verhandelt haben.» Ihm zufolge bildet Suedlink «das Rückgrat der Energiewende, um die Versorgung mit Strom sicher, umweltfreundlich und bezahlbar zu gestalten».

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