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Bahn drosselt Energieverbrauch an Sachsens Bahnhöfen

LED statt Glüh- und Halogenlampen, Weihnachtsdeko ohne Beleuchtung, neue Dämmung in Bürogeschossen: An vielen Bahnhöfen Sachsens wird der Energieverbrauch gedrosselt. Dies werde seit Jahren forciert, durch die Energie-Krise habe das Thema aber zusätzlichen Schub erhalten, sagte die Leiterin Bahnhofsmanagement Chemnitz, Ute Stuhr, am Freitag. Sie hat mehr als 200 Bahnhöfe zwischen Freiberg und dem thüringischen Sonneberg in ihrer Obhut. Knapp 600.000 Euro hat die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben dieses Jahr in Sachsens Bahnhöfe investiert, um Energie zu sparen. Das sei mehr als in den beiden Vorjahren zusammen, hieß es.

Beispiel Hauptbahnhof Chemnitz: Hier wurden die Beleuchtung von Gleishalle und Büros umgerüstet und dazu bis Ende 2021 etwa 350 Leuchten ausgetauscht. Auch etliche Anzeigetafeln des Wegeleitsystems laufen schon mit LED, die übrigen sollen bald folgen. Solche LEDs seien nicht nur besonders effizient und energiesparend, sondern hielten auch deutlich länger als bisherige Leuchtmittel, erklärte Stuhr. Gut 181.000 Kilowattstunden Strom seien in den vergangenen fünf Jahren allein an diesem Bahnhof eingespart worden.

Das reicht Stuhr nicht. Dieses Jahr hat sie der Weihnachtsbeleuchtung an der Decke des Bahnhofs den Stecker gezogen, die Weihnachtsbäume sind geschmückt, aber ohne Lichterketten und die Strahler an der Bahnhofsfassade bleiben aus. Nur zwei große Lichterbögen mit traditionellem Erzgebirgsmotiv leuchten im Bahnhof. «Die gehören einfach zu unserer Region», sagte Stuhr.

Laut Deutscher Bahn ist der Stromverbrauch an Sachsens Bahnhöfen in den vergangenen Jahren stetig gesunken: Waren es 19,4 Gigawattstunden im Jahr 2020, werde für dieses Jahr von einem Verbrauch von 16,5 Gigawattstunden ausgegangen. Dabei würden die großen Bahnhöfe Leipzig und Dresden bereits komplett mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben, landesweit liege die Quote bei 62 Prozent.

Am Hauptbahnhof Dresden etwa wurden Empfangshalle, Architekturbeleuchtung und Fluter auf LED umgerüstet, in Leipzig die Beleuchtung an Zwischenbahnsteigen und Hallendächern. In Chemnitz, Leipzig und Dresden wurden den Angaben nach in den vergangenen fünf Jahren knapp 1,6 Gigawattstunden Energie eingespart.

Einsparungen würden auch auf kleineren Bahnhöfen erzielt. «Wo sich Licht durch sogenannte Dämmerungsschalter automatisch einschaltet, optimieren wir die Sensibilität der Sensoren», erklärte eine Bahnsprecherin. Dadurch schalte sich das Licht in der Dämmerung später ein und früher aus. Priorität habe allerdings die Sicherheit, betonte Stuhr. Da nutze man lieber eine Leuchte mehr als eine zu wenig. So würden auch kleine Bahnhöfe nachts durchgehend beleuchtet, auch wenn dort zeitweise keine Züge halten.

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