Aus für Lützerath: Grüne Jugend hält Entscheidung für falsch
Nach der von zwei führenden Grünen-Politikern mitgetragenen Braunkohle-Entscheidung zum Abbaggern der Siedlung Lützerath hat die Grüne Jugend scharfe Kritik geäußert. Das sei «eine Entscheidung gegen das Klima, die wir für falsch halten», erklärte der Bundessprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus. «Nur wenn die Kohle unter dem Dorf nicht verfeuert wird, können wir unsere Klimaziele einhalten.» Damit drohe die Bundesregierung ihre Klimaziele aus den Augen zu verlieren.
Der Landessprecher der Grünen Jugend NRW, Rênas Sahin, sprach von einer «klimapolitisch fatalen Entscheidung». Die Grünen-Jugendorganisation werde sich den Protesten anschließen «und für das Klima und die Menschen vor Ort streiten». Die Kohle unter Lützerath werd nicht gebraucht, bedrohe aber unsere Klimaziele massiv. «Dass die Landesregierung hier den kurzfristigen Profitinteressen von RWE folgt, ist für uns unverständlich.»
Zuvor hatten Bundesklimaschutzminister Robert Habeck und NRW-Klimaschutzministerin Mona Neubaur (beide Grüne) eine Vereinbarung mit dem Energiekonzern RWE vorgestellt, der zufolge der Kohleabbau in NRW schon 2030 und damit acht Jahre früher als bisher geplant enden wird. Mehrere Dörfer und Höfe in der Nähe des Tagebaus im Rheinischen Revier sollen erhalten bleiben, Lützerath aber soll weichen.
Neubaur hatte sich dabei auf Gutachten bezogen, denen zufolge eine Landzunge oder Insellage der Siedlung Lützerath in dem Tagebau nicht zu rechtfertigen sei. Zudem sagte sie, dass die Kohle unter Lützerath als Folge des Ukraine-Krieges nun für Deutschlands Energieversorgung gebraucht werde.